Bild © Eva Neira / wildenachbarn.ch Porträts der Artgruppe Heuschrecken sind eine Gruppe von Insekten, die zur Ordnung der Orthoptera gehören. Sie sind bekannt für ihre Fähigkeit zu springen, was durch ihre kräftigen Hinterbeine ermöglicht wird. Außerdem sind die meisten Heuschrecken durch ihren Gesang schon von weitem gut zu orten. Ihren Gesang erzeugen sie, indem sie ihre Flügel oder Beine aneinander reiben. Diese Geräusche dienen der Partnersuche und Revierabgrenzung. Viele Heuschreckenarten haben zwei Paar Flügel. Die vorderen Flügel sind meist schmaler und härter, während die hinteren Flügel breiter und oft durchsichtig sind. Zudem haben sie beißende Mundwerkzeuge, die es ihnen ermöglichen, Pflanzenmaterial zu zerkleinern. Grosse Artenvielfalt Auf den ersten Blick sehen sich viele Heuschrecken ähnlich. Doch wer sich näher mit ihnen beschäftigt, entdeckt eine große Artenvielfalt. In der Schweiz sind 115 Heuschreckenarten bekannt, davon stehen 40 auf der Roten Liste. In Deutschland sind es 82 und in Österreich 125 Arten. Die Heuschrecken werden in zwei große Untergruppen eingeteilt: die Langfühlerschrecken (Ensifera), zu denen die Familie der Laubheuschrecken, die Grillen und die Maulwurfsgrillen gehören und die Kurzfühlerschrecken (Caelifera). Lebensräume und Anpsrüche der Heuschrecken Heuschrecken besiedeln verschiedene, meist wärmebegünstigte Lebensräume wie Wiesen, Krautsäume, Ruderalflächen, Waldränder, Bäume, Büsche etc. Sie sind meist keine Nahrungsspezialisten und fressen je nach Art pflanzliche oder tierische Nahrung oder beides. In Bezug auf das Mikroklima und die Bewirtschaftung sind sie jedoch anspruchsvoll. Wiesenbewohnende Arten beispielsweise ertragen meist nicht mehr als einen, maximal drei Wiesenschnitte pro Jahr. Mit jedem Schnitt nimmt die Artenvielfalt ab. Dies gilt sowohl für landwirtschaftlich genutzte Gebiete als auch für den Siedlungsraum. Vielerorts sind jedoch mehr Schnitte üblich. Das ist der Grund, weshalb es häufig Wiesen gibt, in denen keine einzige Heuschrecke mehr singt. Wichtige ökologische Bedeutung Dieser Rückgang sowohl der Arten- als auch der Individuenzahlen ist nicht nur für die Heuschrecken selber von enormer Bedeutung, sondern auch für zahlreiche andere Arten, da Heuschrecken eine Nahrungsquelle für viele Tiere, einschließlich Vögel, Reptilien und Säugetiere sind. Außerdem tragen sie zur Kontrolle der Pflanzenpopulationen bei und sind wichtig für das ökologische Gleichgewicht. Mehr Informationen Die Heuschrecken-Plattform für die Schweiz und Europa: orthoptera.ch